Am Donnerstagabend 8.9.2011 besuchten 10 Personen des Kultourfoehns das Stück Alpenbrevet von Heinz Gadient in der Zwischenbühne Horw. Die Einzelperformance konnte überzeugen. Heinz Gadient gelang es, die Zuschauenden in den Bann zu ziehen, und so über die Alltäglichkeiten als auch die wichtigen Dinge des Lebens zu sinnieren. Eine Stunde blieb dem queren Kleinbauern, um über sein Leben nochmals nachzudenken. Uns Zuschauenden bliebe mehr Zeit dazu...
Hier ein Kurzbeschrieb des Theatermonologs (Quelle: www.zwischenbuehne.ch):
Theaterstück von und mit Heinz Gadient, nach Motiven aus Heinz Stalders Roman «Marschieren». Eine Stunde lang hat er Zeit: Ein Mann hält Rückschau auf ein Leben, das auch ganz anders hätte gelebt werden können. «Alpenbrevet» heisst das beklemmende Kammerspiel, das der Luzerner Heinz Gadient – in Personalunion als Autor, Regisseur und Soloschauspieler – in der Zwischenbühne auf die Bühne bringt. Der Theatermonolog beruht auf Motiven aus dem 1984 erschienenen Roman «Marschieren» des Luzerner Schriftstellers Heinz Stalder. Mit seinem Einverständnis hat Gadient die Buchvorlage zu einer eigenen Theaterfassung umgearbeitet. Es bedarf einer Ausnahmesituation, damit die Hauptfigur des Stücks, ein Kleinbauer im Ruhestand, endlich einmal spricht. Denn lange hat er kaum gesprochen. Doch jetzt ist Zeit zum Reden. Er spricht über seine grosse Leidenschaft, von Fahrrädern und dem Radsport, und worauf es in der Velowerkstatt und auf Passfahrten ankommt. Und er erzählt davon, wie er vor Jahren um einer Frau willen, einer Bauernwitwe mit vier Kindern, in dieses Dorf gekommen und doch nie ein Einheimischer geworden ist. Er, ein leidenschaftlicher Zeitgenosse, der gerne über den eigenen Nasenspitz hinaus denkt, bleibt den Anderen fremd. Die Stiefkinder mögen ihn nicht, die Leute im Dorf machen ihm das Leben schwer, seine Frau scheint ihn nicht zu verstehen. Im Lauf der Jahre geht vieles vor die Hunde, der Bauernbetrieb und das kleine Waldstück, das er liebevoll aufgeforstet hat, seine Träume und Wünsche. Das alles muss jetzt im Selbstgespräch bedacht, beklagt, verflucht und resümiert werden. Eine Stunde lang, so viel Zeit bleibt ihm noch. Heinz Gadient (*1950), aufgewachsen in Bad Ragaz, ist freischaffender Künstler und Kunstlehrer in Luzern. Als Kulturtäter in verschiedenen Sparten (Theater, Musik, Bühnendesign, Veranstaltungen) wirkt er seit vielen Jahren in der Zwischenbühne Horw mit. Unter anderem inszenierte er hier 2001 das Theaterstück «Anna Koch» (nach einem Hörspiel von Gerold Späth) und 2005 «Spiele der Macht» von Walter Vogt.